Ihr seid auf der Suche nach unheimlichen Orten in Rom? Nach Grusel- und Horrortipps? Rom ist nicht so bekannt für seine Horror-Attraktionen wie London (Jack-the-Ripper-Touren, London Dungeon usw.) oder Paris (die Katakomben), doch auch in der italienischen Hauptstadt gibt es einige Sehenswürdigkeiten und Besichtigungen, die (mehr oder weniger) gruselig sind! Wer im sonnigen Italien auf der Suche nach dem kleinen „Schauer“ am Nachmittag ist, findet hier 10 Grusel- und Horrortipps für Rom!
10 unheimliche Orte in Rom
Das Gruselkabinett und Horrormuseum Profondo Rosso
Das kleine Gruselkabinett Profondo Rosso ist definitiv keine Mainstream-Attraktion. Das Horror-Museum wurde ins Leben gerufen von Dario Argento, einem in den 80er- und 90er- Jahren sehr bekannten italienischen Regisseur, der unter anderem „Suspiria“ gedreht hat – von dem 2018 ein Remake in den Kinos erschienen ist.
Das Museum besteht hauptsächlich aus „Props“, also Requisiten der verschiedenen Filme von Dario Argento. In den kleinen Gruften im Keller wurden verschiedene Szene der alten Horrorstreifen nachgestellt. Wer sich nicht in den finsteren Keller traut, kann sich im Erdgeschoss auch das gleichnamige Geschäft anschauen, in dem es hunderte von Figuren, DVDs, Postern, Büchern und anderen Horror-Goodies zu kaufen gibt. Profondo Rosso ist definitiv ein Geheimtipp, an dem Fans von Horrorfilmen und auch Kinder ihre Freude haben werden! Mehr über das Gruselkabinett von Rom.
Das Fegefeuermuseum Museo delle Purgatorio
So interessant, skurril und überraschend Profondo Rosso auch sein mag, desto enttäuschender ist das Fegefeuermuseum! Auch wenn der Name des Museums sehr „cool“ klingt, so gibt es leider nicht viel zu sehen… Mit seinen 8 m ² und ca. 15 Ausstellungsstücken ist das Fegefeuermuseum nämlich sicherlich das kleinste Museum von Rom!
Lediglich die Kirche, in dem sich das „Museo Delle Anime Del Purgatorio“ befindet, ist einen Abstecher wert. Das Museum ist wirklich nur etwas für Personen, die sich für das Thema oder Esoterik interessieren. Mehr dazu hier. Alle anderen sollten sich eher den nächsten unheimlichen Ort in Rom genauer anschauen:
Die unheimlichen Kapellen der Kapuzinermönche
Absolut Spitze ist die Kapelle der Kapuzinermönche. Wer auf der Suche nach einer gruseligen und etwas ungewöhnlichen Besichtigung ist, der ist in dieser Gruft definitiv am richtigen Platz.
Doch was genau kann man sich hier anschauen? Nach der Erkundung des kleinen Museums über den Orden der Kapuziner warten auf euch sechs kleine Kapellen, die über mehrere Jahrhunderte hinweg komplett mit Knochen verziert wurden. Die Knochen wurden nach verschiedenen Mustern angelegt und jede Kapelle hat seine eigene Bedeutung. Es sind Kunstwerke der besonderen Art, mit denen die Mönche zeigen wollten, wie unbedeutend der Teil des Lebens auf der Erde ist… Und das Ergebnis ist sehr beeindruckend! Hier geht’s zum Artikel über die Kapelle der Kapuzinermönche.
Das Monsterhaus
Wenn ihr die Menschenmassen an der Piazza di Spagna vor der Spanischen Treppe nicht mehr sehen könnt, dann geht 200 Meter weiter in die Via Gregoriana. Dort steht ihr dann ganz allein (wenn ihr euch traut) vor dem Monsterhaus von Rom… Es ist die Außenfassade, die dem Palazzo Zuccari die Bezeichnung Monsterhaus einbrachte. Das bekannte Gebäude in der Via Gregoriana empfängt seine Gäste mit Monstergesichtern, deren weit aufgerissenen Münder die Rahmen von Fenstern und Türen bilden. Von der Gestaltung her ist es an die Gärten von Bomarzo angelehnt.
Auch, wenn die markante Fassade Schrecken verbreiten soll, lohnt sich der Schritt hinter diese Monstermäuler und damit in den bezaubernden, fast quadratischen Garten des Palazzo Zuccari. In dem Gebäude selber ist heute die Biblioteca Hertziana beheimatet, die allerdings nur für Studenten zugänglich ist. Das Monsterhaus selber kann jedoch mittels geführter Touren besichtigt werden. Durch die im Jahre 2000 umfangreich durchgeführten Restaurationsarbeiten sind die dekorativen Elemente der ausdrucksvollen Fassade gut erhalten und bieten kleinen und großen Horror- und Gruselfreaks sowie Fans unheimlicher Orte in Rom ein tolles Fotomotiv.
Unheimlicher Ort in Rom: das „Krankenhaus“ Ospedalle dele Bambole
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Ihr liebt Horrorfilme wie „Chucky“ oder „Annabelle“? Ebenfalls nicht weit entfernt von der Spanischen Treppe befindet sich das Ospedale delle Bambole, ein Krankenhaus für alte Puppen… In den meisten Horrorfilmen versuchen die Protagonisten, Killer-Puppen zu vernichten, hier repariert man sie! Viel gibt es leider nicht zu sehen, außer den Eingangsbereich, in dem hunderte von Puppen liegen, die mit leerem Blick die Schaulustigen betrachten… Das Ganze ist etwas unheimlich. Wenn ihr Glück habt, ist auch gerade ein Handwerker im Atelier und ihr könnt euch das Ganze genauer anschauen. Extra für ein Schaufenster eine lange Anfahrt in Angriff zu nehmen lohnt sich natürlich nicht.Doch wenn ihr in den Nähe des Piazza del Popolo seid, könnt ihr einen kleinen Blick wagen…. (Adresse: Via di Ripetta, 29, 00186 Roma)
Die Katakomben von Rom
Einen tollen Besichtigungswert haben die zahlreichen Katakomben, die es in und rund um Rom gibt. Knochen gibt es dort heutzutage leider keine mehr, doch die Rundgänge durch die unterirdischen Tunnelanlage sind trotzdem ein wenig gruselig – perfekt für Horror- und Gruselfans.
Es gibt vier bekannte Katakomben in Rom: Im Norden der Stadt locken die Priscilla-Katakomben und in der Nähe der Via Appia Antica die Calixtus-Katakomben, die San Sebastian-Katakomben und die Domitilla-Katakomben. Welche davon sollte man besichtigen? Die Wahl bleibt euch überlassen. Mir haben die San Callisto-Katakomben sehr gut gefallen – aber ich hatte ein bisschen Glück und bin auf einen sehr, sehr lustigen Guide gestoßen! Sehenswert sind die Katakomben von Rom auf jeden Fall alle.
Die Porta Alchemica bzw. Porta Magica
Der Traum vom Gold und Reichtum zieht sich durch die Jahrhunderte. Ein Beweis dafür ist die Porta Alchemica, dessen geheime Inschriften eine magische Formel enthalten sollen, die Blei in Gold verwandeln kann! Bisher konnte jedoch noch niemand die geheimen Zeichen entziffern und so kann auch heute noch nicht blei in Gold verwandeln. Wer sich die magische Tür anschauen möchte, sollte sich meinen Artikel über die Porta Magica in Rom durchlesen und seinen Besuch zum Beispiel mit dem des quirligen römischen Marktes Mercato Nuovo Esquilino verbinden. Vielleicht lüftet ihr ja das magische Geheimnis?
Das Kriminalmuseum
Wer von Esoterik nichts hält und handfeste Beweise braucht, wird sicherlich im Museo Criminologico fündig, ein Museum, welches sich mit Kriminalität beschäftigt. Doch was hat das Ganze mit Horror und Grusel zu tun? Ganz einfach: Im Museum erfahrt ihr nicht nur etwas über Fingerabdrücke, Spurensicherung und Verbrecherjagd, sondern es werden auch zahlreiche Folterwerkzeuge, Waffen, Skelette und Hinrichtungsgegenstände ausgestellt, die teilweise recht gruselig sind, wie zum Beispiel ein körpergroßer Käfig, in dem Gefangene gesteckt wurden. Die Sammlung ist teilweise sehr alt und wurde anlässlich einer Messe für Vollzugsanstalten im Jahre 1883 zusammengestellt. Das Museum ist wegen Renovierungsarbeiten derzeit geschlossen Die Wiedereröffnung ist 2019 geplant (aktuelle Infos auf der Facebook-Seite).
Der protestantische Friedhof in Rom
Kann ein Friedhof schön sein? Eine Frage, die schwierig zu beantworten ist. Der Friedhof „Cimitero Acattolico di Roma“, auf dem die berühmten Schriftsteller Keats und Shelley begraben sind, ist aber auf jeden Fall einen Besuch wert. Anders als bei uns in Deutschland, wo die Grabsteine oftmals recht dunkel und ein wenig „langweilig“ sind, erwarten euch im protestantischen Friedhof wunderschöne Grabsteine, die mit anmutigen Statuen und Figuren verziert sind. Die Gräber liegen im Schatten von Pinienbäumen und Palmen, was das Ganze noch „schöner“ macht.
Verpasst nicht die Pyramide von Rom, die nur ein paar Meter weiter liegt und mit einem wunderschönen kleinen Park zum Verweilen einlädt… Doch was hat es mit den ganzen Katzen im Friedhof auf sich…? Sind sie vom Geruch des Todes angezogen…? Mehr darüber in meinem Artikel über den nicht katholischen Friedhof von Rom.
Museo dell Arte Sanetaria: das Anatomie-Museum
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Gruselig. Anders kann man die Ausstellungsstücke im „Museo dell Arte Sanitaria“ in Rom nicht beschreiben. Was ihr euch hier anschauen könnt? Alle möglichen Gegenstände, die irgendwie in Verbindung mit Medizin, Chirurgie und Krankheiten stehen.
Das Museum wurde bereits 1933 gegründet und beschäftigte sich damals nur mit Anatomie. Die Ausstellung wurde über die Jahre hinweg aber immer wieder vergrößert, sodass sie heutzutage viele „sanitäre“ Gebiete abdeckt. Wen es nicht stört, mumifizierte Köpfe, krankhafte Skelette oder Babys in Formol-Gläsern zu sehen, kann hier zur Verdauung nach einem leckeren Mittagessen in einer Pizzeria hingehen.
Die sterblichen Überreste der Anna Maria Taigi
Jetzt wird es noch einmal unheimlich. In der Kirche San Crisogono könnt ihr euch die (fast) unversehrten menschlichen Überreste der Mystikerin Anna Maria Taigi anschauen. Sie besaß die Gabe, sowohl in die Zukunft als auch in die Vergangenheit zu blicken. Als sie 1837 starb, machten sich viele Pilger auf die Reise zu ihrem Grab.
1868 entschloss man sich dann, den Sarg noch einmal zu öffnen und siehe da, die mittlerweile heiliggesprochene Anna Maria Taigi sah noch genauso so aus wie am Tag ihres Todes… Erst 1920 bemerkte man erste Anzeichen von Verwesung. Ihre Hände und ihr Gesicht wurden dann mit Wachsmasken bedeckt, um sensible Besucher nicht zu schockieren… Schade! Als Vorlage für die Gesichtsabdeckung diente ihre Todesmaske, die 80 Jahre früher erstellt wurde.
Bonus: der Monsteroark, ein unheimlicher Gruseltipp etwas außerhalb von Rom
Kuriose Skulpturen von grotesker Optik faszinieren die Besucher des Monsterparks von Bomarzo. Viele Geschichten und Mythen kursieren um den Park, sodass ein Bummel Platz für eigene Interpretationen und Spekulationen bietet. Es ist die Gegensätzlichkeit und das Fehlen einer logischen Struktur, die den Park so attraktiv für Touristen macht. Einige Figuren sind teilweise aus edelsten Steinen gefertigt und doch nicht wirklich ansehnlich. Die fehlende Logik setzt sich in den diversen Inschriften fort.
Auf den Pfaden dieses Gartens gelangt man vorbei an griechischen Skulpturen und antiken Vasen auch zu einer Figur, durch deren Schlund die Besucher eine spannende Reise machen können. Sie birgt nämlich diverse Götter-Skulpturen. Kleine Steinfiguren machen überall Andeutungen auf griechische Legenden, die bei den Römern beliebt waren. Neben ungewöhnlichen Figuren beherbergt der Park zudem einen Tempel und ein schiefes Haus. Ein Besuch des Monsterparks von Bomarzo ist auf jeden Fall ein mystisches Erlebnis.
Dieser Orte unheimliche Ort befindet sich leider nicht direkt in Rom. Wie ihr dorthin kommt, erfahrt ihr im Artikel Monsterpark von Bomarzo.