Was sind die schönsten Plätze von Rom? Von den Römern weiß man, dass sie nach der Glut des Tages sehr bereitwillig ausschwärmen zu den Bars und Restaurants ihrer schönen Stadt. Insbesondere die freie Zeit der Abendstunden genießen die Menschen fast ausnahmslos im Freien und mit Freude dort, wo sich die alte Pracht an historischen Mauern wieder findet. Es sind die bemerkenswerten Plätze der „ewigen Stadt“, von denen sich die Römer geradezu magisch angezogen fühlen und die sie wie selbstverständlich mit den Touristen aus aller Welt teilen. In diesem Artikel stelle ich euch die 10 schönsten Plätze von Rom (und mein Geheimtipp!) vor.
Die schönsten Plätze von Rom auf der Karte
1. Piazza Navona – Bellissima
Ein kühles Helles oder einen kleinen Roten auf der Piazza Navona, verbunden mit einem abendlichen Plauderstündchen – das ist für manchen Römer wie Sahne für die Seele. Und derweil schauen die marmornen Hinterlassenschaften des genialen Bildhauers Bernini stumm auf diese Szene. Die Piazza Navona zählt mit ihrem Vierströmebrunnen, der Fontana del Moro und dem Neptunbrunnen zu den schönsten Plätzen Roms. Dieser große rechteckige Platz repräsentiert den Charme der Stadt. An milden Sommerabenden und im Winter, wenn hier der traditionelle Weihnachtsmarkt stattfindet. In der Antike gab es hier den Circus Agonalis, wo 30.000 Besucher Platz fanden.
2. Petersplatz – die Mutter aller Plätze
Der einzige wohl noch beeindruckendere Platz in Rom ist der Petersplatz – auch wenn er geographisch gesehen nicht in Rom, sondern im Vatikan liegt. Nicht entgehen lassen solltet ihr euch den Besuch einer Papstaudienz, wenn sich hier bis zu 20.000 Gläubige und Touristen versammeln. Aber auch ohne dieses Spektakel ist der Platz spektakulär. Geschützt von den 140 Statuen von Heiligen, die auf der Kolonnade stehend auf uns einfache Menschen herabschauen, könnt ihr hier die tolle Fassade des Petersdoms bewundern. Oder ihr schaut euch den beeindruckenden Obelisken an und die Inschriften am Boden („West Ponente“), die schon im Film und Dan Brown Roman Illuminati eine wichtige Rolle gespielt haben.
3. Piazza della Rotonda
Wer der Seele dieser Stadt als Besucher nahe kommen möchte, der sollte sich zur Piazza della Rotonda begeben. Der Platz fällt leicht ab zum mächtigen Pantheon, dem Rundbau mit seiner gigantischen Kuppel, die lange Zeit als größte der Welt galt. Sie diente zahlreichen Architekten als Vorbild, und kaum ein antikes Bauwerk der Stadt Rom ist so gut erhalten. Immerhin wurde das Pantheon bereits im Jahr 125 nach Christi seiner Bestimmung als Tempel und später als Grabstätte berühmter Römer übergeben. Den meisten Besuchern fällt auf der Piazza allerdings zunächst der ägyptische Obelisk ins Auge, der sich an zentraler Stelle auf einem Brunnen erhebt.
4. Campo de Fiori – einer der schönsten Plätze in Rom
In Rom streiten sich seit jeher Urlauber und Einwohner darüber, was den unwiderstehlichen Reiz des Campo de Fiori ausmacht: Das Blumenmeer des Marktes am Morgen oder das Flair der Restaurants am Abend? Und deshalb sollte man diesen schönen Platz in den Stunden des Nachmittags meiden, wenn Müllwerker die Reste der zahlreichen Blumenstände zusammen kehren. Das ist dann die Zeit der Tauben, die auf der Campo de Fiori um die besten Plätze an der Statue des Giordano Bruno streiten, dem man in der Mitte des Platzes ein Denkmal gesetzt hat. Der wurde hier als Ketzer verbrannt, weil er es wagte, sich in seinem Gedankengut mit der Kirche anzulegen. Erst Papst Johannes Paul II. bezeichnete die mittelalterliche Hinrichtung des seiner Zeit enteilten Giordano Bruno als Unrecht.
5. Piazza Farnese
Wer noch nie das Innere einer Botschaft besichtigt hat, kann dies an der Piazza Farnese nachholen, denn im angrenzenden und von keinem Geringeren als Michelangelo geschaffenen Palazzo residiert heute die Französische Botschaft. Der Platz befindet sich in der Nähe des Pantheon und der Piazza Navona und ist deshalb sehr gut mit der Besichtigung dieser römischen Sehenswürdigkeiten zu verbinden. Der Palast ist nach Ansicht zahlreicher Experten die Krönung der Baukunst in der Epoche der Renaissance. In der Antike war der Platz ein Teil des historischen Marsfeldes.
6. Piazza di Santa Maria in Trastevere: so schön wie das Viertel
Die Piazza de Santa Maria in Trastevere zählt zu den romantischsten Orten dieser an Plätzen so reichen Stadt. Es heißt, dass zwei Seelen zwischen den historischen Gebäuden wohnen, denn tagsüber ist die Piazza fast immer menschenleer. Doch das ändert sich schlagartig, wenn sich im Tiber die fahlen Lichter der Laternen spiegeln. Trastevere ist am Abend das kulinarische Zentrum der Stadt. Im Schatten des Palazzo San Callisto und der stolzen Basilika Santa Maria (eine der schönsten Kirchen von Rom) wird dort nach Herzenslust gespeist und getrunken. Es ist die Stunde der „Movida“, wenn sich die Römer an den Tischen unter freiem Himmel den schönen Dingen des Lebens widmen. Einige der Restaurants erfreuen sich dank ihrer Sterne-Köche internationalen Formats. Am Tag oder bei Nacht – Die Piazza ist das antike Herz der römischen Altstadt jenseits des Flusses einer der schönsten Plätze von Rom.
7. Piazza Sant ‚Egidio: Klein und versteckt
Römische Schüler gründeten im Jahr 1968 nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil eine Bewegung, die sich dem sozialen Engagement und den Gebeten widmet. Sie nannten sich nach der Piazza Sant’Egidio, einem Platz unweit der Santa Maria in Trastevere. Die Gemeinschaft vermittelt in Krisengebieten und deren Mitglieder sind davon überzeugt, dass ihre Tätigkeit nicht ungefährlich ist in einer Zeit globaler Krisen. Deshalb patrouillieren permanent zwei Soldaten vor der Kirche in Sant’Egidio. In der Nähe des Platzes ist die Barock-Kirche San Callisto ganzjährig für Obdachlose geöffnet.
8. Piazza del Popolo, der Platz mit Ausblick
Wo sich Hektik und Geschäftigkeit der quirligen Stadt im grünen Gürtel des Pincio Hügels verlieren, findet sich eine Perle unter den schönsten Plätzen Roms: Piazza del Popolo. Kirchen, Brunnen und der mächtige Flaminio Obelisk zieren in der Nähe der Spanischen Treppe die Piazza, die auch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt der Metropole ist. Die Basilika Santa Maria del Popolo gab der Piazza ihren Namen. Das barocke Gotteshaus entstand, der Überlieferung zufolge, über dem Grab des Kaisers Nero, der sich unter anderem als Verfolger der Christen einen bedenklichen Ruf erwarb. Dieser Platz an der Basilika wurde von den Römern im Mittelalter gemieden, weil die Menschen davon überzeugt waren, dass dort der Geist Neros herrsche. Im Innern der Santa Maria sind heute zahlreiche Meisterwerke zu bewundern. Im nahe gelegenen Augustinerkloster wohnte Martin Luther während seiner Rom-Reise im Jahr 1511. Die Zwillingskirchen Santa Maria in Monte Santo und Santa Maria dei Miracoli runden das Ensemble bemerkenswerter Bauwerke an der Piazza del Popolo ab. Geht die Treppe zu Pincio-Hügel hinauf und genießt die Aussicht über Rom. Wenn ihr dann weiter Richtugn Norden geht, kommt ihr in die Villa Borghese, einer der schönsten Parks von Rom.
9. Piazza Cavour: Mein Geheimtipp!
Ich euch hier auch noch mein Geheimtipp verraten. Es handelt sich dabei um den Piazza Cavour, für mich der schönste Platz von Rom. Dass sich hier kaum Touristen (und auch nur wenige Römer) herumtreiben, ist erstaunlich, denn der Platz befindet sich nur ca. 500 Meter von der gut besuchten Engelsburg und eine Brückenlänge (über die schöne Rom-Brücke Ponte Sant‘ Angelo) vom quirligen Zentrum von Rom entfernt. Der Platz ist für römische Verhältnisse „jung“ und wurde erst zwischen 1895 und 1911 von Nicodème Severi gestaltet und gebaut. Beeindruckend finde ich die zahlreiche Palmen, die hier in den Himmel ragen, und natürlich die imposante Fassade des Justizpalastes (in Rom der „Palazzacio“ genannt), der sich direkt daneben befindet. Wer sich vom Trubel des historischen Zentrums erholen möchte, sollte hier auf einer Bank Platz nehmen und die schöne Mischung aus Palmen und Architektur auf sich wirken lassen. Als Startpunkt für die Erkundung des Prati-Viertels eignet er sich natürlich auch. Wer von einem Geheimtipp in Rom zum anderen hüpfen möchte, kann sich in unmittelbarer Nähe auch das kuriose Fegefeuermuseum anschauen oder die dunkle Treppe des Horrormuseums von Rom herabsteigen.
10. Zu guter Letzt, der Piazza Monti – für den Start in die Nacht
Wer abends in Rom schön weggehen möchte, kann seinen Abend am kleinen Platz Piazza della Madonna dei Monti starten. Aperitivo, Aperol Spritz, Dolce Vita… Der Platz hat sich zum Hotspot des hippen Monti-Viertels entwickelt und am frühen Abend versammelt sich hier jung und alt, um rund um den Brunnen mit einer leckeren Flasche Rotwein in den Abend zu starten. Holt euch im Kiosk ein Flasche und macht es genauso – die Stimmung am Platz ist echt gelassen. Wer lieber erst etwas essen möchte, kann eines des zahlreichen Restaurants rund um den Platz aufsuchen. Danach könnt ihr weiterziehen in eine der zahlreichen Bars des Monti-Viertels. Wer etwas ungewöhnliches sucht, kann zum Beispiel die Eisbar von Rom besuchen!
Weitere schöne Plätze in Rom
In zahlreichen Bestenlisten wird der Piazza Venezia als einer der schönsten Plätze von Rom aufgeführt. Das kann ich leider nicht unterzeichnen. Auch wer der Blick auf das Denkmal Il VIttoriano beeindruckend sein mag, ist der Lautstärkepegel aufgrund des dichten Verkehrs hier immer so hoch, dass es einfach keinen Spaß macht, sich hier aufzuhalten.
Stattdessen würde ich euch eher den „Hauptplatz“ des Arbeiter-/Schlachthausviertels Testaccio empfehlen. Die einfachen, quadratischen Fassaden der gelben Häuser am Piazza Testaccio kontrastieren stark mit den im Zentrum von Rom üblichen Verzierungen. Ansonsten könnt ihr euch auch noch die Plätze Piazza San Lorenzo in Lucina und Piazza di Sant’Eustachio empfehlen, die recht nett sind (man kann hier schön einen Kaffee trinken), aber meiner Meinung nach nicht an die hier oben vorgestellten Plätze herankommen.