Die Galleria Borghese gilt als eine der bedeutendsten Adressen für Kunst in Rom und ist ein Muss für Architektur- wie auch Kunstfreunde. Die Sammlungen des Museums erlauben einen Einblick in die abendländische Kunst und Kultur aller Epochen. Aber auch die Lage des Museums machen einen Besuch zu einem herrlichen Erlebnis. Unter Napoleon kamen einige der Sammlungsobjekte nach Paris, wo sie heute als Meisterwerke europäischer, insbesondere italienischer, Künstler im Louvre zu sehen sind. Die Sammlung hat entsprechend Weltrang und allein schon die Unterbringung in der Villa Borghese ist ein Besuch wert. Das harmonische Zusammenspiel zwischen Rennaissance und Barock sowie der antiken und frühneuzeitlichen Kunst machen das Museum laut Experten, aber auch vieler Besucher, zu dem perfekten Museum. In diesem Artikel erfahrt in alle Infos zur Besichtigung der Galleria Borghese in Rom. Eine wichtige Info vorweg: Für die Galleria Borghese muss man seine Tickets im Voraus kaufen!
Geschichte der Galleria Borghese
Die Villa Borghese befindet sich in einer großzügig angelegten Parkanlage im Zentrum Roms. Die berühmte Spanische Treppe führt direkt auf den Park zu. Das Museum Borghese ist deswegen leicht zu erreichen und bietet neben dem eigentlichen Museum auch reichlich Entspannung in den umliegenden Gartenanlagen aus dem 18. Jahrhundert. 2003 wurde Shakespeares Globe Theatre als Nachbau im Park eingeweiht. Hervorgegangen ist das Museum aus den privaten Sammlungen der Familie Borghese, allen voran dem Kardinal Scipione Borghese. Die Familie erwarb das Gelände 1605.
Zwischen 1613 und 1616 wurde die Villa erbaut – ein architektonisches Meisterwerk aus der Zeit der späten italienischen Renaissance. Die Villa ist bis heute sehr gut erhalten und zeigt auch im Inneren noch den gleichen Stil, in dem sie erbaut wurde. Im 18. und 19. Jahrhundert fanden einige Restaurierungsarbeiten statt. Neben der eigentlichen Kunstsammlung zeigt auch die Villa einige interessante Besonderheiten, vor allem die Fresken, von denen leider nicht alle erhalten geblieben sind. Während der napoleonischen Zeit wurde die Kunstsammlung aufgeteilt und wertvolle Stücke nach Paris gebracht.
Trotzdem ist die Sammlung bis heute eine der besterhaltene und komplettesten aus der italienischen Frühmoderne. Sie zeigt nicht nur anschaulich die europäische Kunstgeschichte, sondern gibt auch einen tiefen Einblick in die Sammlungstätigkeit italienischer Adliger und Geistlicher des 17. Jahrhunderts. Die Sammlungen sind seit 1901 in Staatsbesitz und der Öffentlichkeit zugänglich. Römische Bürger kommen gerne in die Parkanlagen, um sich zu entspannen. Die Villa ist ein beliebtes Photomotiv und sehr beliebt bei Architekturfreunden.
Die Galleria Borghese besichtigen
Die Sammlung Borghese umfasst antike Skulpturen, frühneuzeitliche Gemälde, archäologische Funde, aber auch moderne Kunst. Sie wurde von Scipione Borghese begründet und zum ersten Mal 1613 erwähnt. 1682 kamen viele Statuen aus der Sammlung Aldobrandini hinzu. Während der Renaissance kommt es zu einer Rückbesinnung auf die Antike und viele Adlige beginnen mit dem Sammeln antiker Statuen und Skulpturen. Die Sammlung Borghese umfasst exzellente Kopien griechischer Kunst, aber auch römische Originale. Zu den bedeutendsten Statuen gehören Silendarstellungen, des Bacchus, griechischer Dichter sowie weitere Skulpturen aus der klassischen Epoche Griechenlands. Viele Statuen sind als römische Kopien erhalten geblieben, aber im Original verschollen. Die antike Kunst der Sammlung gehört zu den besten Beispielen mediterraner Kunstentfaltung überhaupt. Leider sind viele Stücke unter Napoleon verkauft worden und finden sich heute in anderen Sammlungen. Ein Höhepunkt der Skulptur stellen die Werke von Bernini dar.
Auch die Gemälde der Sammlung, die einen Abriss der Malerei vom Ende des Mittelalters bis ins 18. Jahrhundert bietet, besteht aus Meisterwerken. So finden sich Gemälde von Leonardo da Vinci, Reni und Rubens sowie Tizian. Ein Sammlungsschwerpunkt liegt auf Caravaggio, der mit zahlreichen Werken vertreten ist. Sein „Junge mit dem Fruchtkorb“ ist ein Höhepunkt der Porträtmalerei des 16. Jahrhunderts und weithin bekannt. Die italienische Renaissance lässt sich allein durch die in dem Museum vertretenen Künstler und Werke studieren. Andere Meister sind mit Porträts oder Szenen aus der antiken Mythologie vertreten, so zum Beispiel Leonardo da Vinci mit „Leda und dem Schwan“ oder Bassanos „Das letzte Abendmahl“. Alle Kunstwerke entfalten ihre Kraft vor allem in den barock gestalteten Räumen der Villa.
Das 19. Jahrhundert stellte auch einen Höhepunkt archäologischer Grabungen in Italien dar. Marcantonio Borghese, der ab 1835 viele antike Gegenstände aufkaufte oder sammelte. Diese unterstützen die antiken Statuen und Skulpturen anschaulich und sind eine exquisite Auswahl an Alltagsgegenständen aus dem antiken Italien. Die moderne Kunst der Sammlung Borghese findet sich allerdings nicht im Museum Borghese, sondern ist in andere Museen ausgelagert. Obwohl alle Werke zu den Meisterwerken zählen, überfordert die Präsentation allerdings Laien nicht. Auch wer nicht unbedingt zu den Kunstexperten zählt, kann im Museum Borghese voll auf seine Kosten kommen.
Tickets MÜSSEN im Voraus gekauft werden!
Achtung: Wer plant, die Galleria Borghese zu besichtigen, muss sein Tickets im Voraus kaufen. Es dürfen sich zu keinem Zeitpunkt mehr als 360 Personen in den Museum aufhalten, sodass es aufgrund der hohen Nachfrage sehr schwer ist, Tickets vor Ort zu bekommen. Seid pünktlich vor Ort, da die Tickets nur für ein bestimmte Uhrzeit gelten und ihr das Museum in dem vorgesehenen Zeitfenster besichtigen müsst. Tickets bekommt ihr über Tiqets – Get Your Guide bietet auch Tickets an, allerdings nur für Erwachsene.
Öffnungszeiten
Die Galleria Borghese ist jeden Tag außer Montag von 8:30 Uhr bis 19:30 Uhr geöffnet.
Eintrittspreise
Es gibt keine festen Eintrittspreise für die Galleria Borghese, da diese vom Besucheraufkommen abhängen (im November kurzfristig gebuchte Tickets sind günstiger als Tickets für den August). Der Eintrittspreis liegt dabei zwischen 15 und 20 € für Erwachsene. Für Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahre gibt es Vergünstigungen (8,50 € bis 13,50 €). Tickets müssen online gekauft werden (erhältlich bei Tiqets), da zeitlich begrenzt.
Falls ihr einen Rom Pass habt und die Galleria Borghese besichtigen wollt, müsst im Voraus das Museum kontaktieren (+39 06 32810) und 30 Minuten vor der vereinbarten Zeit am Schalter erscheinen.
Der Eintritt ist umsonst am ersten Sonntag des Monats für alle Besucher. An diesem Tag kommt es jedoch leider zu langen Warteschlangen, da es aufgrund der begrenzten Besucherzahlen (es dürfen sich maximal 360 Personen gleichzeitig im Museum aufhalten) eine Rückstau gibt.
Anfahrt / Lage Galleria Borghese
Die Galleria Borghese liegt inmitten des schönen Parks Villa Borghese, den ihr euch nach oder vor der Besichtigung unbedingt anschauen solltet. Das Museum erreicht ihr am besten mit dem Bus. Die Haltestelle „Pinciano – Museo Borghese“ wird von den Buslinien 53, 63, 83, 92, 223, 360 und 910 angefahren. Metro- und Tram-Haltestellen gibt es in der Nähe nicht.
Hallo Roman, lässt sich der Park auch ohne Eintrittskarte besichtigen?
Vielen Dank für eine tolle Seite, sie ist sehr hilfreich!!!!
Herzliche Grüße aus Den Haag,
Stephanie
Hallo Stephanie,
der Park ist kostenlos, schaue hier: https://www.rommalanders.com/park-villa-borghese-in-rom/
Viele grüße,
GRoman